Beschwerdebilder

Die kognitive Verhaltenstherapie eignet sich zur Behandlung verschiedener psychischer Beschwerden. In der Psychotherapeutischen Praxis werden unter anderem folgende psychische Störungen diagnostiziert und behandelt:

 

Depressionen

Betroffene leiden oftmals unter einer anhaltenden niedergeschlagenen Stimmung, Traurigkeit, Verlust von Freude oder innerer Leere. Zusätzlich bestehen häufig weitere Symptome wie Schlafstörungen, eine Veränderung des Appetits, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten, Unruhe oder Antriebsstörungen, Schuldgefühle und massive Selbstzweifel oder Gedanken an den eigenen Tod.

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Angststörungen

Unter dem Begriff „Angststörung“ versteht man alle psychischen Beschwerden, bei denen Betroffene unter einer unspezifischen, häufig für sie selbst übertriebenen Angst oder einer konkreten Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen leiden. Folgende Angststörungen treten besonders häufig auf:

 

⇒ Panikstörung:

Plötzlich auftretende, starke Angstanfälle, die oftmals von körperlichen Symptomen begleitet werden (z. B. Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel) und bei dem/der Betroffenen das Gefühl erzeugen, die Kontrolle über sich zu verlieren, zu sterben oder ohnmächtig zu werden.

 

⇒ Agoraphobie:

Angst vor bestimmten Plätzen bzw. Situationen, bei denen eine Flucht schwierig oder unangenehm sein könnte. Oftmals treten die Ängste in Situationen auf, in denen der/die Betroffene bereits eine Panikattacke erlebt hat. Diese Plätze oder Situationen werden anschließend häufig vermieden oder unter massiver Angst „überstanden“.

 

⇒ Soziale Phobie:

Furcht davor, sich vor anderen zu blamieren/peinlich zu verhalten oder von anderen abgelehnt zu werden. Die Ängste treten immer im Kontext von sozialen Situationen auf und werden von den Betroffenen häufig als unangemessen und übertrieben erlebt, ohne dass diese Erkenntnis bei der Überwindung der Ängste hilfreich ist.

 

⇒ Generalisierte Angststörung:

Ständiges Gefühl von Besorgtheit und Anspannung. Die Sorgen beziehen sich oftmals auf verschiedene Lebensbereiche (z. B. schwer zu erkranken, Unfälle) und umfassen die eigene Person, aber auch nahestehende Bezugspersonen. Diese Sorgen können so stark ausgeprägt sein, dass der Alltag beeinträchtigt ist.

 

⇒ Spezifische Phobie:

Starke Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen mit dem Drang, diese zu vermeiden (z. B. Flugangst, Angst vor Spritzen, Angst vor bestimmten Tieren). Man spricht immer dann von einer spezifischen Phobie, wenn diese Ängste so stark ausgeprägt sind, dass sie das normale Leben des/der Betroffenen beeinträchtigen.

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Aufmerkamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS/ADS)

Personen, die unter einer ADHS leiden, haben häufig Konzentrationsprobleme (z. B. hohe Ablenkbarkeit, viele Flüchtigkeitsfehler, Probleme Informationen aufzunehmen) und/oder weisen eine hohe Hyperaktivität (z. B. Gefühl nie zur Ruhe zu kommen, immer auf dem Sprung sein) und Impulsivität (z. B. unüberlegte Entscheidungen treffen, Dinge sagen, die später bereut werden). Daneben können Stimmungsschwankungen, Organisationsschwierigkeiten und weitere Symptome vorliegen. Besonders wichtig für die Diagnose ist es, dass die Symptome nicht nur kurzfristig auftreten, sondern bereits seit der Kindheit durchgängig mehr oder minder vorhanden waren.

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Zwangsstörung

Unter Zwangsstörungen versteht man Gedanken, Impulse oder Vorstellungen, die sich wiederholt aufdrängen und Ängste und Anspannung hervorrufen. Häufiger Inhalt dieser Gedanken ist die Sorge davor, bestimmten Gefahren nicht ausreichend vorgebeugt zu haben (z. B. nicht alle elektrischen Geräte im Haus abgeschaltet zu haben und nun für einen Brand verantwortlich zu sein) oder sogar selbst „gefährlich“ zu sein (z. B. jemandem unbeabsichtigt Schaden zufügen). Oftmals eignen sich Betroffene bestimmte Rituale an, um die aufdringlichen Gedanken zu kontrollieren (z. B. immer wieder die elektrischen Geräte überprüfen), welche jedoch meist nur kurzfristig beruhigend wirken und häufig zunehmend den Alltag der Betroffenen dominieren.

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Posttraumatische Belastungsstörung

Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine verzögerte psychische Reaktion auf schwerwiegende Ereignisse wie Unfälle, gewalttätige oder sexuelle Übergriffe. Sie ist gekennzeichnet durch Formen des Wiedererlebens (z. B. Flashbacks, Albträume), Gefühle von Hilflosigkeit oder Kontrollverlust sowie einer erhöhten körperlichen Aktivierung            (z. B. ständige Unruhe, Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit).

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Essstörungen

Hierzu gehören unter anderem:

 

Anorexie:

Starke absichtlich hervorgerufene Gewichtsabnahme aus der Furcht heraus, zu dick zu sein. Ständige Kontrolle der aufgenommenen Kalorienmenge und des Gewichts.

 

Bulimie:

Ebenfalls massive Angst davor, zuzunehmen und Kontrolle von Nahrung und Gewicht. Zusätzlich bestehen Essanfälle, die häufig mit Erbrechen, Abführmitteln oder körperlicher Betätigung „rückgängig“ gemacht werden sollen.

 

Binge-Eating:

Wiederholte Essanfälle, die oftmals zu Übergewicht führen. Keine Kompensation der Essanfälle (z. B. kein Erbrechen, Abführmittel oder Extremsport).

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Somatoforme Störungen

Zu den somatoformen Störungen zählen körperliche Beschwerden, für die es trotz ausreichender medizinischer Untersuchungen keine bzw. keine hinreichende organische Erklärung gibt:

 

⇒ Schmerzstörung:

Starke Schmerzen, die nicht hinreichend durch körperliche Befunde erklärt werden können.

 

⇒ Somatisierungsstörung:

Körperbeschwerden bzw. -symptome, die auftreten, obwohl es keine oder keine hinreichende erklärende medizinische Ursache gibt.

 

⇒ Hypochondrie:

Massive Angst davor, an einer ernsten Krankheit zu leiden, die auch dann bestehen bleibt, wenn alle erforderlichen medizinischen Untersuchungen ohne Befund geblieben sind.

 

⇒ Körperdysmorphe Störung:

Wahrgenommener Mangel an der eigenen Erscheinung und übermäßige Beschäftigung damit. Anderen Personen fällt dieser Mangel häufig nicht auf.

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Emotional instabile Persönlichkeitsstörung

Personen, die unter einer instabilen Persönlichkeitsstörung leiden, beklagen starke Stimmungsschwankungen und Anspannungszustände, Gefühle von überdauernder innerer Leere und einer Unsicherheit, was sie selbst und ihre Beziehung zu anderen betrifft (z. B. Angst davor, verlassen zu werden). Häufig reagieren Betroffene eher impulsiv und neigen hierbei auch zu selbstschädigendem Verhalten (z. B. sich selbst verletzen, riskantes Autofahren). Daneben tendieren Personen, die unter einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung leiden, zu intensiven Beziehungen, die jedoch häufig durch Krisen gekennzeichnet sind.

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